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Zellfreie Allotransplantate

Zellfreie Allotransplantate sind Gewebespenden, aus denen die Zellen der Spenderin oder des Spenders entfernt wurden. Dabei werden physikalisch-chemische Methoden angewendet. Den Vorgang nennt man auch „dezellularisieren“. Übrig bleibt das stabile Bindegewebe. Und auf dieses kommt es an. Die Körperzellen machen bei Herzklappen und herznahen Gefäßen nur einen sehr kleinen Anteil aus. Die Herzklappen und Gefäße wirken überwiegend mechanisch als Ventil, bzw. als Blutleitung. Diese Eigenschaften werden durch das Bindegewebe erbracht, welches vollständig erhalten bleibt. Unmittelbar nach der Implantation erfüllen die zellfreien Allotransplantate ihren Zweck.

Akzeptanz durch den Körper

Zellfreie Allotransplantate werden vom Immunsystem des Patienten nur selten als „fremd“ erkannt. Das Bindegewebe ist immunologisch weitgehend stumm. Im Gegensatz zu den Zellen, deren Oberflächenmarker bei jedem Menschen anders sind und daher erkannt werden. Da die Zellen vor der Implantation herausgewaschen wurden, provozieren sie nicht das Immunsystem der Patientin oder des Patienten. Das zellfreie Bindegewebe bietet den Körperzellen der Patientin bzw. des Patienten eine natürliche Umgebung für die Besiedlung. Es lassen sich nach und nach unterschiedliche Zelltypen nieder und fördern so die Einheilung und Regenerationsfähigkeit. Die natürliche Form und Elastizität der zellfreien Allotransplantate erleichtern den störungsfreien Blutfluss.

Gewebespende

Jedes einzelne zellfreie Allotransplantat entstammt einer Gewebespende. Das Gewebe kann viele Stunden nach dem vollständigen Herzstillstand entnommen werden und steht daher nicht in Konkurrenz zur Organspende. Die Gewebespende wird von unabhängigen, gemeinnützigen Organisationen durchgeführt, mit denen corlife zusammenarbeitet.

Größen und Verfügbarkeit

Obwohl bereits viele Menschen nach ihrem Ableben Gewebe spenden, ist der Bedarf größer. Zudem muss die Geometrie der Gewebespende zum Empfänger passen: ein großer Mensch braucht in der Regel große Allotransplantate, ein kleinerer Mensch kleine. Daher kommt es regelmäßig zu Wartezeiten, die sich auch über Monate erstrecken können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der corlife widmen jeder Spende ihre volle Aufmerksamkeit und Sorgfalt. Mit unserer Xellfree-Technologie ermöglichen wir höchst mögliche Sicherheit für Patientinnen und Patienten.

Die deutsche Behörde Paul-Ehrlich-Institut hat diese zellfreien Allotransplantate für die Therapie genehmigt:



Xellfree®-Technologie

Der Weg bis zu einem zellfreien Allotransplantat dauert ca. 50 Tage.
Was passiert in dieser Zeit?

Diese Slideshow gibt einen Überblick.

Patienten-Berichte

Nick F. erhält eine zellfreie Herzklappe
Dane Zwei zellfreie Herzklappen nach Australien
Annika Mutter mit angeborenem Herzfehler
Signe Der Alltag als Herausforderung
Pieter Aktiver Vater
Nick J. kehrt zu alter Form zurück
SALAMANDRA-Studie

SALAMANDRA ist eine Beobachtungsstudie für Patienten und Patientinnen mit zellfreien Allotransplantaten. SALAMANDRA hilft die Sicherheit dieser Implantate zu erhöhen.

Sowohl erworbene als auch angeborene Herzerkrankungen können eine chirurgische Rekonstruktion oder den Ersatz von Herzklappen und/oder Arterien erfordern. Die Verwendung von zellfreien Allotransplantaten kann, insbesondere bei Kindern und jungen Erwachsenen, helfen post-operative Komplikationen zu vermeiden. Ziel von SALAMANDRA ist es, Patientinnen und Patienten mit zellfreien Allotransplantaten über einen langen Zeitraum zu beobachten um mehr über deren Sicherheit und Nutzen zu erfahren.

SALAMANDRA ist eine unabhängige Studie, die an der Medizinischen Hochschule Hannover koordiniert wird. Corlife beteiligt sich an den Kosten der Studie.

Bitte wenden Sie sich an sarikouch.samir@mh-hannover.de, wenn Sie an SALAMANDRA teilnehmen möchten.

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